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Gegenwart 2006 - heute

2008-12-01 Ein warmes Essen für Kinder

Geschrieben von Hartmut Rieck.

Ein warmes Essen für Kinder
01.12.2008 / NÜRNBERGER ZEITUNG
Kategorie: Presseberichte
 
 
 
Inhalt:

Wunschzettel (5): Nachmittagsbetreuung für Nürnberger Grundschüler

NÜRNBERG - Gerade haben an den Tischen noch 70- und 80-Jährige gegessen, jetzt marschieren Dutzende Kinder in den großen Speisesaal. Eigentlich ist das Hermann-Bezzel-Haus in der Nürnberger Huldstraße eine Wohnanlage für Senioren. Seit Beginn dieses Schuljahrs aber bekommen hier auch 60 Grundschüler der nahegelegenen Sperberschule eine warme Mahlzeit. Die Rummelsberger Anstalten haben die Initiative «Schutzbengel-S-Löffel» gemeinsam mit der Kirchengemeinde Lichtenhof und dem Förderverein der Sperberschule ins Leben gerufen. «Die Küche ist ja ohnehin vorhanden», sagt Diakonin Barbara Gruß, «warum sollten wir sie dann nicht auch für die Kinder nutzen?»

Küchenleiter Oskar Meyer findet die Idee jedenfalls gut: «Für die Schüler kochen wir schon kindgerechter», erklärt er. Und irgendwann, so erhoffen die Initiatoren, sollen sich Altenheimbewohner und Kinder näherkommen. «Wir wollen, dass sich Alt und Jung hier begegnen und sich eine Beziehung entwickelt», wünscht sich Gruß. Die Heimbewohner könnten dann gemeinsam mit den jungen Besuchern spielen und Bücher lesen. Allerdings fehlt es noch an Kinderbüchern und schönen Brettspielen. Auch für eine kindgerechte Gestaltung der Räume haben die Initiatoren nicht genug Geld.


Denn am wichtigsten ist für die Rummelsberger Anstalten die warme Mahlzeit. In der Südstadt gehen überdurchschnittlich viele Kinder ohne Frühstück aus dem Haus, auch nach der Schule bekommen zu Hause nicht alle eine warme Mahlzeit, haben Umfragen immer wieder ergeben. Diakonin Gruß kann diese Ergebnisse nur bestätigen. «Es gibt viele Kinder, die mit leerem Magen im Unterricht sitzen», betont sie. «Hier ist die richtige Klientel für das Projekt», sagt auch Anita Skobl, Assistentin des Geschäftsführers der Rummelsberger Dienste für junge Menschen. Manche nehmen sogar fürs Geschwisterkind den Nachtisch mit nach Hause.

Bis zu 60 Grundschüler kommen täglich in die Huldstraße; die Nachfrage ist um einiges höher. «Mindestens 20 weitere Kinder stehen auf unserer Liste», erzählt Gruß. Aber die Kapazitäten sind begrenzt, denn die Mahlzeiten werden ausschließlich von Spenden bezahlt. Die Schüler stammen aus verschiedenen Schichten. «Es sind Hartz-IV-Familien ebenso darunter wie Kinder von Berufstätigen oder Alleinerziehenden», sagt Skobl.

Auf eine differenzierte Darstellung legt auch die Rektorin der Grundschule Wert. «Unsere Schüler lassen sich nicht über einen Kamm scheren», sagt Brunhilde Kehr, «sie haben sehr vielfältige soziale Backgrounds.» Die Sperberschule wolle ihren Schülern eine pädagogische Rundum-Versorgung bieten. Das warme Essen sei das eine, die Hausaufgabenbetreuung das andere.

Für die ist vor allem Griseldis Schwachhofer zuständig. Die Leiterin der schulischen Mittagsbetreuung sieht das ähnlich. Auch sie stellt die bunte Mischung in der Gruppe besonders heraus. «Die Kinder stammen aus allen Strukturen, querbeet.» Freilich seien die familiären Verhältnisse manchmal schwierig, räumt sie ein. Das aber möchte sie keineswegs überbewerten. «Die Herkunft interessiert mich nicht», sagt sie, «ich sehe das Kind – und arbeite mit ihm». Das glaubt man der Erzieherin gerne: Diszipliniert folgen ihr die Kinder in den Speisesaal, noch ein paar kurze Fragen zum richtigen Platz für das Besteck – und dann nichts wie ran ans Mailänder Schnitzel.

«Wir wollen unseren Kindern ein pädagogisches Gesamtkonzept bieten», erklärt Schwachhofer. Da gehören Essmanieren ebenso dazu wie die Hausaufgabenbetreuung. Denn nach dem Mittagessen geht es für die Kinder zurück ins Schulgebäude; gemeinsam mit der Pädagogin erledigen sie bis etwa 15 Uhr ihre Hausaufgaben, danach können sie bis 16 Uhr spielen. «Der Alltag der Kinder soll strukturiert werden», meint Schwachhofer.

Den Kindern scheint dieser geregelte Tagesablauf zu gefallen. «Sie kommen gerne zu uns», sagen Schwachhofer und Gruß unisono. Die meisten seien sogar so begeistert, dass sie Gleichaltrigen, die tagsüber nicht versorgt sind, von der Einrichtung erzählen, berichtet Skobl. «Aber wir können eben nicht alle aufnehmen.»

Die Rummelsberger Anstalten und die Nürnberger Sperberschule freuen sich über jede Sach- und Geldspende. Spendenkonto: 202 501 015 bei der Evang. Kreditgenossenschaft BLZ: 520 604 10. Geschenke und Sachspenden können im Nürnberger Hermann-Bezzel-Haus, Huldstraße 7, an der Pforte jederzeit abgegeben werden. Nähere Informationen erteilt Anita Skobl unter 0 91 28/50 27 82.

Sharon Chaffin

Im Hermann-Bezzel-Haus in der Nürnberger Huldstraße, einer Wohnanlage für Senioren, erhalten jetzt auch Schüler mittags eine warme Mahlzeit.     Foto: Hagen Gerullis

 © NÜRNBERGER ZEITUNG

 

Die Sperberschule ist zertifizierter Projektpartner der Musikpädagogik an der Universität Erlangen-Nürnberg.

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